1. September 2021

Die heilende Kraft der Musik

Am 5. September startet das neue Programm der VHS-Konzertreihe „Jazz live im Speicher“

„Music is the healing force of the universe“, war ein Glaubenssatz des großen,1970 verstorbenen Saxophonisten Albert Ayler. An die heilende Kraft der Musik, speziell der improvisierten, glauben auch die Organisatoren der Konzertreihe „Jazz live im Speicher“, denn gleich mit fünf neuen Terminen wollen sie dem Corona-Jahr 2021 die Stirn bieten.

Nach drei Programmen mit Ausfällen und Verschiebungen verbinden die veranstaltende VHS Leer und Wilfried Berghaus als verantwortlicher Kurator mit der aktuellen Konzertstaffel die große Hoffnung, dass seit 2019 erstmals wieder eine komplett realisiert werden kann. Die Pandemie ist bekanntlich nicht vorbei, es werden zu den angekündigten Terminen die dann jeweils aktuellen Regelungen gelten. Hoffnungsvoller Stand der Dinge ist allerdings im Moment, dass die Konzerte im Leeraner Kulturspeicher wieder »wie früher« aus rund zweistündigen Sets inklusive Pause bestehen werden.

Allein schon die Namen der angekündigten deutschen und internationalen Bands sind rätselhaft und vielversprechend. Los geht es am 5. September mit „Autochrom“, dem vielgelobten Trio der jungen Saxophonistin Luise Volkmann. Gäste aus Portugal werden am 10. Oktober erwartet: Luís Lopes und sein „Humanization 4tet“ verbinden wuchtige E-Gitarrenklänge mit dem Geist des Free Jazz. Nicht weniger energiegeladen und ebenfalls gitarrenverstärkt wird es am 16. November zugehen, wenn der US-amerikanische Saxophonist Dave Rempis, ehemals Mitglied der grandiosen Vandemark 5, mit seinem Trio „Kuzu“ die Speicherbühne betritt. Auf seiner ersten Europatour überhaupt gehört Leer zu den wenigen Spielorten der Band in Deutschland.

Ein ganz anderes Live-Erlebnis wird am 25. November eine Berliner Band der Superlative bieten. Saxophonist Gebhard Ullmann, E-Bassist Oliver Potratz und Schlagzeuger Eric Schaefer kochen mit ihrem Trio „Das Kondensat“ ein pulsierendes, komplexes Gebräu aus Jazz, Elektrosounds, Loops und Rhythmen, das seinesgleichen sucht. Im Herbst, kurz vor ihrem Auftritt in Leer, soll endlich das zweite Album der Band erscheinen. Das erste gehörte für nicht wenige zu den Jazzhighlights des Jahres 2017.

»Es ist ein Riesenspaß … bitte mehr davon«, schrieb der bekannte Musikkritiker Hans-Jürgen Schaal über die „Insomnia Brass Band“. Anke Lucks (Posaune), Almut Schlichting (Baritonsaxophon) und Christian Marien (Schlagzeug) durchqueren in ihren Konzerten mit wechselnden Rollen zwischen Rhythmus und Melodie die weiten Landschaften des freien und traditionellen Jazz, von Funk, Blues und Rock, als ginge es immer wieder um alles. Am 5. Dezember beschließen sie das Leeraner Jazzjahr 2021 mit Musik voller Hoffnung und Lebenslust, weitere heilende Ingredienzen inbegriffen.

Konzertbeginn ist jeweils 20 Uhr. Die Tickets pro Konzert kosten einheitlich 20 Euro. Alle Kartenwünsche sind per E-Mail direkt an die VHS Leer zu richten: info[at]vhs-leer.de (oder auch direkt auf diesem Portal).

Jazz Autochrom

Foto Thekla Ehling: Athina Kontou (Kontrabass), Luise Volkmann (Altsaxophon) und Dominik Mahnig (Schlagzeug) eröffnen mit ihrem Trio Autochrom am 5. September das neue Programm der Leeraner Konzertreihe »Jazz live im Speicher«.

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