Integrationskurse besuchten Heimatmuseum und diskutierten über lokale Geschichte und Migration
Zwei unserer Integrationskurse haben im Rahmen eines Projektes der Bundeszentrale für politische Bildung das Heimatmuseum Leer besucht. Thematisch drehte sich das Projekt um den Themenkomplex Geschichte, Migration und Zughörigkeit.
Jeweils einen Tag vorher bereiteten Rainer Ohliger und Paul Schmitz im Auftrag des Projektträgers Nordwolle Museum Delmenhorst die Gruppen intensiv auf den Museumsbesuch vor. Dabei setzten sie unter anderem eine Erinnerungsbox mit anschaulichem Bildungsmaterial ein. Diese Box enthält acht migrationshistorische Biographien mit je einem Objekt, einem Foto und einem Dokument. Hinzu kommt eine Karte mit den acht Migrationsrouten. „Dieses Konzept hat uns so gut gefallen, dass wir es künftig in allen Orientierungskursen am Ende der Integrationskurse sowie in Berufssprachkursen einsetzen und dafür die Lehrkräfte schulen wollen“, erklärte unsere Fachbereichsleiterin Ursula Behrends.
Im Museum stand erst eine kurze Rallye durch das Haus auf dem Programm. Danach führte Menna Hensmann vom Heimatverein durch das Heimatmuseum. Ohliger zeigte sich überrascht von der emotionalen und begeisterten Reaktion der Teilnehmenden. „Denn das Heimatmuseum ist ja ein eher traditionelles Museum. Dort gibt keine spektakulären Objekte, sondern solide Lokalgeschichte und Dinge der Alltagskultur“, erläuterte er. Besonders schön sei es gewesen, dass die Teilnehmenden sich bei zahlreichen Exponaten mit Erfahrungen und Erzählungen aus ihren Herkunftsländern eingebracht haben. So wurde beispielsweise der Einsatz von Webstühlen international vergleichend thematisiert.
Am besten kam bei den Führungen als Objekt die Tjalk an, der historische Einmaster des Museums. An diesem Beispiel wurde neben der Geschichte der Fehnkultur auch die Entwicklung hin zu modernen Containerschiffen und den Schiffen der Meyer-Werft samt der ökologischen Dimension diskutiert. „Wir haben uns sehr gerne an dem Projekt beteiligt. Es war eine wunderbare Gelegenheit, das Heimatmuseum und unsere Ausstellung für Menschen mit Migrationshintergrund zu öffnen “, sagte Oliver Freise, Leiter des Heimatmuseums Leer. Das Museum sei auch künftig für weitere Projekte aufgeschlossen.
Bei der abschließenden Auswertung wurden die Teilnehmenden nach ihren Zukunftsplänen gefragt. Die meisten hatten Pläne für Deutschland und nur wenige eine Rückkehrabsicht. Rund die Hälfte will in der neuen ostfriesischen Heimat bleiben. Einige zieht es in andere Regionen, beispielsweise zum Studium. Anfang November werden wir dieses Projekt auch mit Besuchen im Teemuseum weiterführen.
Integrationskurs im Heimatmuseum Leer Integrationskurs im Heimatmuseum Leer Integrationskurs im Heimatmuseum Leer

Integrationskurs im Heimatmuseum Leer